Die Methodik solcher Lageführungsübungen ist, anhand des vorgegebenen Einsatzszenarios und beigestellten Objektunterlagen in Echtzeit die notwendigen Aufgaben in der Einsatzleitstelle abzuarbeiten. Dabei arbeiten die Kameradinnen und Kameraden als Teams in ihren Kommandofahrzeugen und haben vor Ort die Möglichkeit das Übungsobjekt zu erkunden bzw. den Eigentümer zu besonderen Gegebenheiten befragen zu können. Dies ermöglicht für die teilnehmenden Übungsgruppen aus den umliegenden Feuerwehren nicht nur ein fachliches Training im Einsatzleitdienst, sondern auch das Kennenlernen von Risikoobjekten ausserhalb ihrer eigenen Einsatzzone und Erlangen von Ortskenntnissen bzw. Besonderheiten zum Objekt, was bei Einsätzen der Alarmstufen 2 und 3 sehr hilfreich ist.
Das Planspiel startete pünktlich um 19:00 Uhr am Übungsort Blindendorf 1, bei Ernst und Rosa Gumplmayr.
Dort wurde von den Einsatzleitern vorerst die Lage erkundet. Der „festgestellte“ Brandeinsatz stellte die Einsatzleitstelle insofern schwierige Aufgaben, da die Wasserversorgung gerade in diesem Teil der Gemeinde Ried sehr leistungsschwach, und die zu diesem Objekt umliegende erforderlichen Wasserentnahmestellen bis zu ca. 1000m weit entfernt sind. Auch die fast 10.000 am Gelände untergebrachten Hühner könnten im Ernstfall für einen turbulenten Einsatz sorgen.
Übungsannahme war, dass in einem der 2 Hühnerställe ein Brand durch einen E-Verteiler ausbreitet.
So wurde von den meisten Feuerwehren relativ schnell die Alarmstufe 3 nachalarmiert, um die nötigen Kapazitäten, sowie Reserven, einsetzen zu können. Personenschäden sowie Schäden an Tieren konnten nicht festgestellt werden. Dem „neugierigen“ Reporter, der von einem unserer Kameraden gespielt wurde, gaben die Teams, wie in den Feuerwehr-Führungslehrgängen geschult, nur für die Öffentlichkeit vertretbare Informationen. Rund um 20:00 Uhr konnten dann alle Feuerwehren „Brand aus“ melden und jede Übungsgruppe stellte in einer Lagepräsentation Ihre Vorgangsweise vor. Dabei wurden einige interessante Lösungsansätze, welche in weiterer Folge in einem Einsatzplan zur Einsatzvorbereitung für dieses Objekt zusammengeführt werden, besprochen.
Wesentlich ist, das von der Gemeinde Ried und Katsdorf gemeinsam geplante und zeitnahe Errichten einer zusätzlichen Wasserentnahmestelle am „Hanl Kreuz“, was zur Entspannung dieser Situation führen soll.
Besonders erfreulich war die hohe Teilnehmerzahl mit über 50 Kameradinnen und Kameraden, die nach dem Einsatz noch die Möglichkeit bekamen, mit Rosi Gumplmayr, einer der Hühnerställe zu besichtigen.
Die Übung wurde unter Einhaltung der vom Landesfeuerwehrverband OÖ angeordneten CoVid-19 Maßnahmen durchgeführt - Ein Danke für die Disziplin an die Übungsteilnehmer!
Bericht: BI Andreas Mayrhofer, FF Blindendorf
Fotos: © FF Blindendorf
